Suzannah und der Bodyguard by Norah Wilson

Suzannah und der Bodyguard by Norah Wilson

Autor:Norah Wilson [Wilson, Norah]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
Barnesnoble:
Herausgeber: Norah Wilson
veröffentlicht: 2014-02-22T23:00:00+00:00


KAPITEL 8

Als ihr Telefon klingelte, war Suzannah komplett in das Fallrecht vertieft. Ohne wirklich hinzusehen, nahm die den Hörer ab. „Suzannah Phelps.“

„Hey.“

John. „Selber Hey.“

„Nimmst du das Gespräch auf?“

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Nein. Das Gerät ist noch nicht installiert.“

Ein Seufzer. „Du hast es versprochen.“

Eigentlich hatte er sie überreden wollen, ihre Telefonleitung von der Polizei überwachen zu lassen, doch als Strafverteidigerin musste sie das ablehnen. Die Überwachung ihres Privatanschlusses ging in Ordnung, denn sollte sie zu Hause von einem inhaftierten Mandanten angerufen werden, könnte sie ihm immer noch sagen, er solle auflegen und warten, bis sie zu ihm käme, um sein Anliegen unter vier Augen zu besprechen. Im Büro war das schlecht möglich. Deswegen hatte sie dem Kompromiss zugestimmt, ein Diktiergerät zwischenzuschalten, damit sie bei Bedarf ein Gespräch auf Knopfdruck aufnehmen konnte.

Sie rollte die Schultern, um die durch zu viele am Schreibtisch verbrachte Stunden verspannte Muskulatur zu lösen. „Der Techniker kommt heute Nachmittag vorbei und kümmert sich darum.“

„Gut.“ Eine kurze Pause. „Das heißt dann ja wohl, dass wir uns nicht jugendfrei unterhalten können.“

Seine Worte lösten ein Kribbeln in ihr aus, und ihr Puls beschleunigte sich. „Das hieße es, wenn uns danach wäre.“

„Was hast du an?“

War das seine Vorstellung einer nicht jugendfreien Unterhaltung? „Du bist mir ein schöner Detective. Als wir heute Morgen das Haus verließen, hast du genau gesehen, was ich trage.“

„Schon, aber nicht, was du darunter trägst.“

Und einfach so war sie feucht. Er schaffte das allein mit seiner tiefen Reibeisenstimme. Vermutlich spielte es auch keine Rolle, was er zu ihr sagte, vor allem, wenn sie seinen Blick auf sich fühlte. Sie schloss die Augen und rief sich ins Gedächtnis, wie er sie ansah, mit diesem feurigen und dennoch geduldigen Blick. Sie drehte ihren Stuhl zum Fenster, ohne auf die Aussicht zu achten. „Vielleicht lasse ich dich beim Mittagessen einen kurzen Blick darauf werfen.“

„Du lässt mich einen Blick in deinen Ausschnitt werfen?“

„Als ob es das erste Mal wäre.“

„Das ist wirklich Pech.“

„Was?“

„Ich schaffe es nicht zum Essen, deshalb rufe ich auch an. Das Gericht hat sich mit den Anwälten zur Beratung zurückgezogen, und ich sitze hier fest, bis sie sich wieder blicken lassen.“

Richtig, er hatte erwähnt, dass er bei Gericht aussagen musste. Ein örtlicher Unternehmer, gegen den wegen eines zehn Jahre zurückliegenden Falls sexueller Nötigung verhandelt wurde. Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter. „Sieht so aus, als wärst du schwer beschäftigt.“

„Du weißt ja, wie das mit diesen supercleveren Strafverteidigern aus Oberkanada ist. Irgendwie müssen sie ja ihr Honorar rechtfertigen.“

Eigentlich neigte sie dazu, sich seiner Einschätzung anzuschließen, doch das würde sie ihm auf gar keinen Fall auf die Nase binden. „Du bist dermaßen zynisch“, sagte sie und achtete sorgfältig darauf, dabei nicht zu lächeln.

Er schnaubte. „Als wärst gerade du ein unverbesserlicher Optimist.“

Dieses Mal versuchte sie erst gar nicht, ihr Lächeln zu unterdrücken. „Deshalb hast du also angerufen? Weil du mich zum Mittagessen versetzt?“

„Leider habe ich keine Wahl, aber ich schicke dir einen Ersatz.“

Suzannah lehnte sich so schnell nach vorn, dass ihr Ellbogen schmerzhaft mit dem Schreibtisch Bekanntschaft machte. Sie zog eine Grimasse, nahm den Hörer in die andere Hand und schüttelte den linken Arm, um den Schmerz zu vertreiben.



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